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Arsen und Spitzenhäubchen

Waggonhalle Produktion No. 35

Schwarzer Humor „at its best“ – eine der berühmtesten Kriminalkomödien der Bühnengeschichte – von Joseph Kesselring

New York in den 1940ern – ein Häusermeer voll von Lasterhöhlen und Verbrecherschlupfwinkel. Mittendrin eine scheinbare Oase des Friedens: das Haus der liebenswerten Schwestern Abby und Martha Brewster.
Hingebungsvoll kümmern sie sich um ihren verrückten Neffen Teddy. Niemand wird an ihrer Tür abgewiesen. Auch Teddys Bruder Mortimer und dessen Verlobte Elaine haben hier ihr Glück gefunden.
Doch an diesem Abend bricht der Wahnwitz hinter der friedlichen Fassade auf. In einer Fenstertruhe stößt Mortimer auf das furchtbare Geheimnis seiner Tanten. Was folgt ist eine turbulente, rabenschwarze Komödie um verschwundene einsame Männer, gesuchte Mörder, überforderte Polizisten, eine gefährdete Liebe und zwei nette alte Damen, die die irrwitzige Aufregung um sie herum so gar nicht verstehen …

Die gnadenlos schwarzhumorige Kriminalkomödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ lief nach ihrer Premiere am New Yorker Broadway 1444 Vorstellungen lang vor ausverkauftem Haus und ist bis heute eines der weltweit erfolgreichsten Theaterstücke. 1944 wurde dieser Klassiker des schwarzen Humors mit den Hollywood-Stars Cary Grant und Peter Lorre und verfilmt.

Abby Brewster Nisse Kreysing
Teddy Brewster Thorsten Büchner
Harper Peter Gerst
Brofy Uwe Lange
Martha Brewster Matze Schmidt
Elaine Harper Regina Guiwan
Mortimer Brewster Tom Gerritz
Jonathan Brewster Hubert Klinger
Dr. Einstein Maria Klinger
O'Hara Peter Gerst
Lieutenent Rooney Uwe Fischbach
Mr. Witherspoon Andreas Helm
Regie Magdalena Kaim
Regie-Assistenz Helga Niehaus
Bühnen-Assistenz Katrin Vetterdietz
Kostüme / Ausstattung Daniela Vogt
Technik Patrick Hosseini
Grafik Hasret Sahin

Oberhessische Presse (26.11.19)

Entzückende Giftmischerinnen

Einst stand Cary Grant im Zentrum der Verfilmung des Bühnenstücks „Arsen und Spitzenhäubchen. In der Waggonhalle sind es die Schwestern Martha und Abby – so reizend und so tödlich.
von Heike Döhn

Marburg. Mein Gott, sind sie süß, die beiden alten Damen. Mur die großen Zinken stören ein bisschen. Und vielleicht auch die Vorliebe für den Einsatz von Arsen bei der Beförderung älterer Herren in eine bessere Welt. Matze Schmidt und Nisse Kreysing als Martha und Abby glänzen in der Inszenierung von „Arsen und Spitzenhäubchen“ in der Waggonhalle – aber es handelt sich mitnichten um eine Travestieshow. Denn auch wenn die Tatsache, dass die beiden etwas tüdeligen Schwestern von Männern gespielt werden, dem Ganzen natürlich eine besondere Note verleiht, so steht dies nicht im Mittelpunkt. Wohl aber der ganz besondere Charme der Damen, die in der 1941 als Theaterstück uraufgeführten und 1944 verfilmten schwarzen Komödie von Joseph Kesselring ihren Neffen Mortimer in größte Verlegenheit bringen.

Der nämlich will heiraten, entdeckt aber kurz vor der Hochzeit in einer Truhe in der Wohnung seiner heißgeliebten Tanten eine Leiche. Denn Martha und Abby befördern gewohnheitsmäßig einsame Männer via Arsenik ins Jenseits, aus den altruistischsten Motiven heraus natürlich – Leichen sind nicht viel mehr als eine kleine Unannehmlichkeit zwischen beschaulichen Teestunden.

Mortimer muss nun dafür sorgen, dass damit Schluss ist und die Tanten ungeschoren davonkommen – die Ankunft seines kriminellen Bruders Jonathan, des ebenso kriminellen Dr. Einstein und diverser Polizisten sowie Mortimers Angst, selbst dem familiären Wahnsinn anheimzufallen, verschärfen die Situation. Gelassen bleiben da nur die Tanten, denen in ihrem biedermeierliehen Heim nur die negative Entwicklung der Nachbarschaft Sorgen macht. Sie werden von Schmidt und Kreysing mit einer wunderbaren Mischung aus Naivität und Schläue gespielt, und trotz ihrer Taten möchte man sie eigentlich permanent knuddeln. Neben ihrer gelassenen Präsenz müssen sich alle anderen Darsteller mächtig ins Zeug legen, um nicht komplett an die Wand gespielt zu werden. Tom Gerritz als überdrehtem und sichtlich an die Cary-Grant-Interpretation angelehnten Mortimer gelingt das am besten. Ein Publikumsliebling ist zudem Thorsten Büchner in der Rolle von Teddy, dessen Überzeugung, Präsident Roosevelt zu sein, für weitere Verwicklungen sorgt.

Die Inszenierung von Magdalena Kaim ist ganz nah am Original und könnte an manchen Stellen noch etwas Tempo vertragen, überzeugt aber über weite Strecken mit ihrer Lockerheit, die im Kontrast zum aberwitzigen und makabren Geschehen steht. Ausstatterin Daniela Vogt lässt das Publikum durch einen überdimensionalen Spitzenvorhang hindurch auf die Handlung blicken. Das Publikum in der ausverkauften Premiere hatte einen Riesenspaß und spendete eine Menge Applaus.

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