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Sweeney Todd

Waggonhalle Produktion No. 25

London, Mitte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Industrialisierung. Benjamin Barker, ein Barbier in der Fleet Street wird Opfer eines brutalen Willkürakts. Richter Turpin nutzt seine Stellung als angesehener Richter aus, um den Barbier ins Exil zu schicken.

‘s war ein Barbier und seine Frau.
Und sie war wunderschön.
Und er war stolzer als ein Pfau
Und trug verliebt sein Glück zur Schau,
Denn sie war wunderschön.
Und sie war tugendhaft.
Und er war naiv.

Doch noch ein andrer Mann sah auch,
Dass sie so wunderschön.
Er war von hohem Richterstand.
Mit einer Geste seiner Hand
Verbannt er einfach den Barbier
Und spielt den Retter dann vor ihr.
Sie fiel herein,
Sie war allein, so jung
Und ach so wunderschön.

Ach, das ist viele Jahre her,
Und heute weiß das keiner mehr.

Jahre später wird Benjamin Barker, auf dem Meer herum treibend, von dem Seemann Anthony gerettet und segelt mit ihm zurück nach London.

Dort erhofft sich Barker, der sich nun, um unerkannt zu bleiben Sweeney Todd nennt, sein altes Leben zurück. Wohlwissend, dass dies unwahrscheinlich ist.
Nichts wird mehr so sein wie es war. Seine Frau beging Selbstmord und seine Tochter Johanna wurde als Bündel bei jenem Richter aufgenommen, der für all das verantwortlich ist. Sweeney schwört Rache und die einzige Möglichkeit diese zu bekommen, ist der Tod der Verantwortlichen.

In der Fleet Street findet er eine Verbündete Mrs. Nellie Lovett, die Besitzerin eines Pastetenladens. Zusammen wollen sie Sweeney alten Barbiersalon wieder zum Leben erwecken und Johanna aus den Fängen Turpins befreien. Doch alles läuft anders, als geplant.
Die Geschichte um den einst friedlichen Barbier Benjamin Barker läuft gänzlich aus dem Ruder. Wie Zahnräder, die ineinander greifen, führt jede Begenung, jedes Gespräch, jeder Charakter, der in seine Umgebung kommt den Barbier mehr und mehr in den Wahnsinn und in die Mordlust.

Es ist wie eine Maschine, deren Funktion es ist, auch den letzten Funken Hoffnung, an ein friedliches Leben für Benjamin Barker und seine Tochter Johanna zu löschen. Und ist sie erstmal in Gang gesetzt, ist sie nicht mehr zu stoppen.

Hört an die Mär von Sweeney Todd.
Die Haut war bleich und sein Aug voll Spott
Rasiert hat Sweeney mit leichter Hand, doch jeder der Kunden für immer verschwand
Kaum einer war von Blut so rot, wie Sweeney Todd,
Barbier und Teufel von Fleet Street.
Sein Laden stand in London hier,
Er war geachtet als der Barbier.
Und eins war jedermann garantiert:
Man trat vor den Schöpfer stets sauber rasiert.
Von Sweeney, von Sweeney Todd,
Barbier und Teufel von Fleet Street.
Es hat ihm nicht sehr viel gehört.
Der Sessel nur war bemerkenswert.
Ein Lederriemen, zum Schleifen gut,
Ein Waschbecken, Tücher, ein Eimer für Blut,

Das Messer und den Seifenpott
Braucht Sweeney Todd.

Mit freundlicher Unterstützung der Sparda-Bank Hessen e.G.

Benjamin Barker alias Sweeney Todd Jochen Schröder
Mrs. Nellie Lovett Amira Bakhit / Franziska Wagner
Anthony Hope Benjamin Can
Johanna Cara Marleen Eckerl
Richter Turpin Killian Jaeckel, Florian Dille
Büttel Bamford Uwe Lange / Nisse Kreysing
Lucy Johanna Krüger
Signor Adolfo Pirelli / Dr. Fogg Matt Dressler
Tobias Robert Schmidt
Musikalische Leitung Tom Feldrappe
Regie Nick Westbrock
Bühne und Kostüm Ann-Sophie Paar
Regie-Assistenz Lara Michel
Regie- und Ausstattungsassistenz Johanna Krüger

London, Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist die Zeit der Industrialisierung, der sozialen Umbrüche, der himmelschreienden Ungerechtigkeit. Der Barbier Benjamin Barker wird Opfer des einflussreichen Richters Turpin, der ein Auge auf dessen schöne Frau geworfen hat. Der Richter schickt den Barbier in die Verbannung nach Australien, wo er 15 Jahre unschuldig schmachten muss.

Als Barker unter dem Decknamen Sweeney Todd nach London zurückkehrt, will er nur eines: blutige Rache. In der Pastetenbäckerin Nellie Lovett findet er eine Helferin, die ihm willig und raffiniert zur Seite steht.

Regisseur Nick Westbrock hat aus dem bekannten Musical ein recht unterhaltsames, vielschichtiges Spektakel gemacht. Deutlich hat er den Zorn des gedemütigten Sweeney Todd (Jochen Schröder) herausgearbeitet, der die Welt nur als grausamen „Höllenschlund“ erlebt. Todd ist zwar verzweifelt, aber er weiß: „Der Tod macht alle gleich.“ Und sofort setzt er seine finsteren Pläne in die Tat um und wird bald zum Serienmörder.

Neben all dem Düsteren gibt es in „Sweeney Todd“ aber auch viele Szenen voll schwarzen Humors, die für manchen Lacher sorgen. Da überlegt die Bäckerin (Amira Bakhit/Franziska Wagner), die die Leichen in ihren leckeren Pastetchen verwurstet, wer wohl am besten schmeckt. „Der Weinbauer – zu sauer. Der Bankier – zu zäh“, heißt es da.

Darüber hinaus wird in dem Musical eine bitter-süße Liebesgeschichte erzählt, die zu Herzen geht: Der junge Seemann Anthony Hope (Benjamin Can) verliebt sich in Todds hübsche Tochter (Cara Eckerl) und will sie entführen, um sie vor ihrem brutalen Vormund zu retten.

Die meist jungen Darstellerinnen und Darsteller begeisterten in „Sweeney Todd“ durch ihr gekonntes Spiel und ihr hohes Engagement auf der Bühne. Es gelang ihnen gut, die einzelnen Figuren zum Leben zu erwecken und den Charakteren Profil zu verleihen.

Vom Musikalischen her überzeugte die Inszenierung nicht so recht. Die Sängerinnen und Sänger hatten immer wieder Mühe mit den höheren Tönen und der Intonation, auch die Duette gelangen nicht makellos. Begleitet wurden sie sehr zuverlässig von Sachin Kanse auf dem Stage Piano. Die musikalische Leitung hatte Tom Feldrappe. Gut durchdacht und ansprechend war das schlichte Bühnenbild, das mit wenigen, wirkungsvoll eingesetzten Requisiten auskam: hier ein Sessel, da eine Reisekiste, dort ein zarter Vorhang. Die Kostüme waren ebenso angenehm reduziert und ganz im Stil des 19. Jahrhunderts gehalten. Zusammen ergab sich ein stimmiges Bild, das im wohltuenden Gegensatz zu manch schrill-bunter Musical-Inszenierung steht – ein Lob für Ann-Sophie Paar (Bühne und Kostüme). Das Premierenpublikum zeigte sich begeistert und applaudierte lange und ausdauernd.
(Oberhessische Presse, 02.08.2015)

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