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Dreck

Theater von Robert Schneider mit Mathias Kopetzki

Die geballte Packung Schauspielkunst. Drei Abende, drei verschiedene Stücke (davon zwei Solis!) mit Mathias Kopetzki. So etwas hat Seltenheitswert. Dazu noch, wenn ein Künstler kommt, der sowohl regelmäßig in TV- und Kinoproduktionen zu sehen ist, als auch auf den wichtigsten Bühnen des Landes gespielt hat (Berliner Ensemble u.a.). Allein die Liste der Regisseure, mit denen er zusammengearbeitet hat, liest sich wie ein Who is Who der deutschen Theaterlandschaft: Peter Zadek, Claus Peymann, Robert Wilson, Peter Stein, u.a. 

Freuen Sie sich mit uns auf ein ganzes Wochenende mit Mathias Kopetzki.

 

Ein Mann betritt die Bühne mit einem Strauß Rosen in der Hand. Er fängt an zu reden. Dieser Mann heißt Sad. Er ist ein arabischer Flüchtling. Er ist illegal in Deutschland. An den Abenden verkauft er Rosen, um sich zu finanzieren. So sehr ist der Hass der Inländer in ihm Fleisch geworden, dass er ihn gegen sich selbst kehrt.

Es stimmt, sagt er, ich bin dreckig. Ich wasche meine Hände, aber ich bleibe dreckig. Das stimmt. Seine Identifikation mit einem uns nur allzu bekannten Vorurteilsregister führt dieses ad absurdum und wirkt zunehmend verstörend.

Seine Rede steigert sich, wird leidenschaftlich, wird verzweifelt. Er redet weiter. Er schreit. Schreit um sein Leben.

Der Monolog von Robert Schneider (“Schlafes Bruder”) ist ebenso wenig sentimental wie seine Figur traurig ist. Den Zuschauer erwartet kein rührseliger Betroffenheitskitsch, das Stück lebt vielmehr von ironischen Zwischentönen, von Gefühl und – trotz oder gerade wegen des ernsten Themas – von Humor.

In Zeiten von Flüchtlingsströmen, Pegida, islamistischem Terror und dem neuerlichen Klima der Angst, der Unsicherheit, in dem wir alle hierzulande zu leben scheinen, hat dieses Solo eine erschreckende, beklemmende Aktualität, die gezeigt, die offenbart, die diskutiert werden muss.

Der Berliner TV- und Theaterschauspieler Mathias Kopetzki spielt dieses Stück aus der Überzeugung heraus, eine Menge dieser Ängste, dieser Stimmungen, aber auch der ambivalenten Gefühle mit Hilfe dieses Textes transportieren zu können, dabei ahnen zu lassen, was es bedeutet, entfremdet zu sein von seiner Heimat, den Ressentiments, der Skepsis der Menschen im Gastgeberland konfrontiert zu sein – schließlich zu versuchen, damit umzugehen, ohne sich dabei vollkommen selbst zu verlieren.

“Kopetzki spielt diesen von untergründigem Hass erfassten Außenseiter mit großer Leidenschaft und mit eindrucksvoller Präzision. Jedes Wort formt er so lebendig, dass seine Darstellung kraftvoll und überzeugend wirkt.” (Kölnische Rundschau)

 

Bild: John Doe

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