Unter dem Fluss – Folge 3: Die Stadt, das Wirtshaus und der Zorn
Das Theaterprojekt „Unter dem Fluss“ von Willi Schmidt, im Kulturprogramm von „Marburg800“, besteht aus vier in sich abgeschlossenen Theaterstücken mit Live-Musik, die in Form einer Zeitreise Geschichten aus der Stadt Marburg und des Marburger Umlandes erzählen. Das Prinzip der Stücke ist jeweils, dass die beiden Erzählerfiguren Marie und Lupus als Zeitreisende die jeweiligen Geschichten im historischen Kontext aus ihrer Perspektive erzählen und somit den „roten Faden“ für alle Stücke bilden. In verschiedenen Epochen werden sie in unterschiedlichen Konstellationen wiedergeboren, erleben Geschichten um die wesentlichen Dinge des Lebens, stets am gleichen Ort an der Lahn, wo jahrhundertelang ein Wirtshaus mit Garten stand, das „Wirtshaus an der Lahn“.
Die Zeitreisende Marie steht im Mittelpunkt der Folge 3. Als Tochter des städtischen Großinvestors ist sie aus diesem Milieu ausgebrochen und hat sich Anfang der 1970er Jahre der radikalen linken Szene angeschlossen. Nachdem sie bei einer Aktion von der Polizei erschossen wurde, erzählt sie als Zeitreisende dem anderen Zeitreisenden Lupus, der gerade erst als Kind wiedergeboren wird, in Rückblicken ihre Geschichte. Dabei ist zu erleben, wie der Abriss des „Wirtshauses an der Lahn“ 1970 bevorsteht und an dessen Stelle ein modernes Wohn-Hochhaus (später „Affenfelsen“ genannt) gebaut werden soll. Junge Leute mit den 68er Ideen von Selbstbestimmung, wozu auch Marie gehört, begehren dagegen auf und halten das alte Wirtshaus besetzt, bis die Geldmacht des Investors, der die Kommunalpolitik kontrolliert, für Räumung und Abriss sorgt.
Fotos: Marion Klein & Gerd Sycha
Günstige Gruppenkarte ab 5 Personen Vorbestellung unter post@grundblick.de
Theater im Grund, in Kooperation mit Waggonhalle im Kulturprogramm von „Marburg800“