Unter dem Fluss – Folge 2: Himmel und Hölle
Nach der Uraufführung der ersten Folge „Blutmond“ der Theatertrilogie „Unter dem Fluss“, auf Grundlage des gleichnamigen Romans von Willi Schmidt, ist im September 2021 die zweite Folge „Himmel und Hölle“ zu sehen. Die Geschichten, die in den jeweils abgeschlossenen Theaterstücken erzählt werden, sind zwar weitgehend erfunden, basieren aber auf historischen Grundlagen aus der Region Marburger Land und spielen sowohl in der Stadt Marburg mit dem Handlungsort „Wirtshaus an der Lahn“ als auch im Ebsdorfergrund. Die beiden Hauptfiguren Marie und Lupus begeben sich auf eine Zeitreise und erzählen ihre Geschichten im jeweiligen historischen Kontext. Neben der Live-Musik wird das Theaterstück auch durch Filmsequenzen unterstützt, bei denen in Rückblicken die Zeit der 1920er Jahre des Wirtshauses gezeigt wird.
Inhalt „Himmel und Hölle“
Die Zeitreise führt in die Zeit des Nationalsozialismus. Lupus und Marie werden in jeweils unterschiedlichen Zusammenhängen zugleich zu Tätern und Opfern der nationalsozialistischen Ideologie. Die junge Marie ist Pflegerin in Hadamar, in der Nähe von Limburg an der Lahn, in einer Nervenklinik, die als Teil der sogenannten T4-Aktion zu einer Tötungsanstalt für psychisch Kranke und Behinderte geworden ist – bis sie schließlich erkennt, was sie da eigentlich tut und selbst zum Opfer der Nazis wird. Grundlage sind hierbei historisch überlieferte Schicksale von Menschen aus der Region Marburger Land. Lupus ist seit Ende der 1920er Jahre, wo das Wirtshaus an der Lahn als Kleinstadtvarieté eine Blütezeit erlebte (welches in Rückblicken erzählt wird) der Wirt und steht unter dem Schutz eines ehemaligen Gefährten, Heinrich, der Karriere bei der SS gemacht hat. Der Preis für Lupus ist die Mithilfe beim Aufbau von Zwangsprostitution im KZ, wobei er auf Marie trifft und diese vor der Ermordung retten kann. Auf ihrem gemeinsamen Weg durch die Endzeit des Krieges, bei dem sie überlebenswichtiges Vertrauen zueinander finden, wird auch das Leben auf dem Land in dieser Zeit thematisiert. Grundlagen hierzu sind Aufzeichnungen/Tagebücher von damals jugendlichen Zeitzeugen aus der Marburger Region sowie eingearbeitete historische Ereignisse.
Fotos: Weltuntergangs-Auferstehungs-Revue (Foto: Gerd Sycha); Die Zeitreisenden Marie und Lupus (Foto: Marion Klein)
Ermäßigung für Schüler u. Studenten: 10 € (nur an der Abendkasse)
Gruppenkarte ab 5 Personen: 8 € (Reservierung der Gruppenkarten unter post@grundblick.de)
Weitere Infos und Inszenierungen vom „Theater-im-Grund“ http://theater-im-grund.grundblick.de
Unterstützt vom Kultursommer Mittelhessen und der Stadt Marburg
Marie | Nina Kiefer |
Lupus | Willi Schmidt |
Maja / Johanna / Vicky | Eyleen Grisar |
Hannes | Ramin Hakimzade |
Heinrich | Jochen Schröder |
Tante Els / Erzählerin | Marina Wagner |
Klavier (Eigenkompositionen) | Karen Jahn |
Gesang | Anita Naumann |
Klavier | Gangolf Seitz |
Text und Regie | Willi Schmidt |
Bühnenbild / Ausstattung | Marina Wagner |
Technik | Katrin Holzapfel / Stefanie Lebrecht |
Technische Einrichtung | Jonathan Zeitz / Patrick Hosseini |
Filmsequenzen | Walk of Frame (Bettina Pelzer und Heinz Albert Staubitz) |
Mitwirkende | Hilde Rektorschek, Nicole Ströher, Irene Grün, Eyleen Grisar, Nina Kiefer, Pit Metz, Uwe Lange, Jochen Schröder, Jonathan Zeitz, Anita Naumann, Gangolf Seitz, Willi Schmidt |
Ausstattung | Marina Wagner |