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teAtrum7: Macbeth – When Shall We 3 Meet Again?

General Macbeth wird von Drei Hexen geweissagt, dass er Than von Cawdor und dann König von Schottland werde. Als Boten die Nachricht bringen, König Duncan hätte Macbeth zum Than von Cawdor ernannt, beschließt Lady Macbeth, dass der zweite Teil der Prophezeiung auch baldigst wahr werden sollte, und treibt ihren Mann an, den König zu ermorden.

Macbeth vollzieht den Mord, als Duncan bei ihnen zu Gast ist, und macht sich zum König. Als Mörder diffamiert er Duncans eigenen Sohn Malcolm. Obwohl Macbeth und seine Frau von ihrem Gewissen gequält werden, halten sie mit blutiger Gewalt an der Macht fest…

 

Fotos: Mike Lörler

Erste Hexe/Macduff/Malcolm Lena Seidl
Dritte Hexe/Lady Macbeth Nora Kühnlein
Zweite Hexe/Macbeth Luise Schlingmann
Tec-Nick Norbert Hornauer
Idee Petr Manteuffel
Text William Shakespeare & Ensemble
Übersetzung Friedrich Schiller
Fotografie Mike Lörler
Video Stephan Müller
Regie Sascha Weipert

Winnie Geipert im

Kulturmagazin Strandgut, Januar 2023

Und immer muss der Hausmeister sterbe

Gallus Theater: teAtrum 7 bereitet Shakespeares „Macbeth“ nach Hexenart auf

Tatsächlich ist es verdammt lang her, dass William Shakespeares große Tragödie „Macbeth“ abseits der Repertoireschauen der Dramatischen Bühne in Frankfurter Theatern zu sehen war. 2015, mehr als Performance, denn als Stück, am Schauspiel. Dabei ist die Menschen, Länder und Beziehungen zerstörende Gier nach Macht, um die es in diesem Werk geht, von Belang auch im Hier und heute. Jetzt also kann „Macbeth“ wieder besichtigt werden, wenn auch in den engen Grenzen einer nicht subventionierten Produktion der Freien Szene. Dabei steht zu erleben, dass die Not an Mittel und Personal kein Nachteil sein muss.

Theatermacher Sascha Weipert verschafft sich und uns mit seinem Projekt teAtrum 7 den Zugang zu diesem Stück über die Hexenszene im ersten Akt, die denn auch – in originalem Englisch – den Titel der knapp zweistündigen Inszenierung (mit Pause) im Gallus Theater stellt. „Macbeth – When Shall We 3 Meet Again“ scheint damit zunächst an Leute adressiert, denen das Original geläufig ist. Doch bedient sich Weipert des Frühneuenglischs der Shakespeare-Zeit hier eher als Stilmittel, als eines opulent aufgetragenen lautsprachlichen Gemäldes. Dass es sogleich in geläufigem Deutsch wiederholt wird, verleiht dem Ganzen den Charme einer Schulstunde – wenn auch der angenehmen Art. Womit sich problemlos verfolgen lässt, wie der Feldherr in Diensten König Duncans von den drei Hexen als künftiger Regent angesprochen wird, und wie seine Frau der Prophezeiung auf die Sprünge helfen will. Was Mord und Totschlag nach sich zieht und beide um Verstand und Leben bringt. Weipert lässt die ganze Geschichte auf einer mit Stühlen übersäten Bühne von den drei Hexen erzählen und spielen. Josephine Grindley, Nora Kühnlein und Luise Schlingmann keuchen und kreuchen, schleichen und fauchen, um durch schnelles Überwerfen eines Textils die Rolle von Macbeth, seiner Lady, König Duncans, seines Sohnes Malcolm oder Banquos zu schlüpfen, oder die der Häscher. Was ganz großartig funktioniert, zumal ihnen mit Norbert Hornauer als Viertem im Bühnenbund ein Hausmeister in Echtzeit zur Verfügung steht, der sich auch mal was übersetzen und erklären lässt von den Damen Schauspielerinnen. Und der gutmütig einwilligt, immer mal die Figur zu spielen, die es im Handlungsablauf erwischt, ansonsten aber mit Zangen, Schraubenzieher und Besen bedächtig seinem Job nachgeht. Eine wunderbare Idee, die uns zugleich mitnimmt in das Stück. Mehr als jene Stühle, auf denen sich thronen lässt und unter denen man sich verkriechen kann, nebst einem Dutzend sich kreuz und quer verflechtender Bänder und Stränge, in denen Macht und Opfer sich verirren, verfangen und strangulieren, braucht es nicht dafür, diesen heftigen Klassiker mit drei spielfreudigen Darstellerinnen frappierend klar und zugleich amüsant zu präsentieren.

Rundum gelungen, so sollte man meinen, würde uns Weipert nicht noch kurz vor der Pause eine plötzliche Fleischwerdung des Titelhelden präsentieren. Ein irritierender Schnitt in der doch hoch interessanten Fassung, den auch das starke Spiel der Darstellerinnen samt ihres Hammerauftritts im Death-Metal-Sound nicht mehr ganz kaschieren kann – und der, wie im Anschluss zu hören war, einer zwischenzeitlichen Erkrankung geschuldet war.

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