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Rainer Gebauer – rakeleien

Ausstellung im Rotkehlchen bis Jahresende

Die großflächigen und abstrakten Bilder Rainer Gebauers erinnern an die gerakelten, expressiven, zeitgenössischen Kunstwerke Gerhard Richters, scheinen bei genauer Betrachtung aber auch Elemente des abstrakten Expressionismus, die vor allem Jackson Pollocks Werke kennzeichnen, in sich zu tragen

Zwar sind Gebauers Werke nicht ausschließlich von Zufällen und Spontanität geprägt, zeugen jedoch von tiefen Emotionen, die vor allem durch präzise ausgewählte Farbkombinationen, komplexe Farbübergänge und -Verschmelzungen sichtbar werden. Jedes Werk hat dadurch eine ganz besondere Wirkung und Dynamik, je nachdem welche Farbtöne darin wiedergegeben und miteinander vernetzt werden

Für den Betrachter erschließen sich auf diese Weise verschiedene individuelle Welten und Geschichten. Der Blick ins Innere wird unvermeidbar, denn die Bilder sind mitreißend, bestimmt und haben eine dringliche Botschaft an den Betrachter Ihre Wirkung ist teils aggressiv teils harmonisch, mysteriös aber dennoch zugänglich, voller Bewegung gleichzeitig indes ausgeprägt ruhig

Rainer Gebauers Werke enthalten keine klassische Komposition, keine expliziten Strukturen und keine Muster, dennoch lassen sich klare kompositorische Unterteilungen, und Farbbereiche erkennen. Zudem variiert der Künstler seine Maltechniken und verfolgt keine rigiden Prinzipien. Neben der Rakeltechnik, bedient er sich Linien, Punkten. Pinselstrichen und Farbtupfern, die er manchmal nur dezent, manchmal merklich in das Bild integriert.

Auch seine Formate folgen nicht einer strengen Ordnung, einige seiner Werke sind sogar als Diptychon und Triptychon erhältlich Betrachtet man eine Vielzahl von Gebauers Bildern, wird aufgrund der Farbauswahl relativ schnell eine thematische Gegensätzlichkeit deutlich, die jeweils separat, selten in Kombination wiedergegeben werden beispielsweise Schwermut und Leichtigkeit, innerer Frieden und innerer Kampf, Warme und Harmonie versus Kälte und Einsamkeit

Das Großformat dieser Werke und die dadurch mit einhergehende Nähe zum Bild intensiviert die Rezeption des Betrachters, das Betrachten wird zum Erlebnis, zu einer einzigartigen Auseinandersetzung mit dem Ich und der äußeren Welt, es entwickelt sich einer stillen Wechselbeziehung und anschließend Übereinkunft, auf die man als Rezipient nicht verzichten möchte.

(Expertise der Museumspädagogin Dilara Demirocak)

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